Montag, 10. September 2018

Weltmeisterschaften - Lenzerheide (SUI)

Das Abenteuer Weltmeisterschaften 2018 in Lenzerheide begann vor zwei Wochen - also gleich nach dem Weltcup von La Bresse. Ich fuhr nach Pontresina, um mich bereits eine Woche vor dem offiziellen einrücken auf der Lenzerheide an die Höhe zu gewöhnen. Dabei versuchte ich mich möglichst gut vom Weltcup zu erholen.

Da meine Position in der Weltrangliste nicht die Beste ist, ging es dann am Samstag zurück nach Muttenz, um den Swiss Bike Cup vom Sonntag zu bestreiten. Das Flachrennen ist zwar etwas speziell und meist taktisch, doch ich erhoffte mir in guter Form einige Punkte zu ergattern.


Das ging während der ersten Rennhälfte noch ganz gut, bis mich Magenkrämpfe zurückbanden. Um nichts für die Weltmeisterschaften zu riskieren, lies ich die letzten beiden Runden ausrollen. Mit Magendarm-Problemen und einer Dopingkontrolle ging der Tag für mich zu Ende.

Am letzten Montag war es dann endlich soweit. Mein Traum der Teilnahme an den Heimweltmeisterschaften wurde Realität. Die Schweizer Delegation mit 57 Athleten traf sich im Hotel Schweizerhof in Lenzerheide und ich mittendrin. Die Tage vor dem Rennen vergingen wie im Flug mit Trainings, Massagen und Regeneration. Alles war sehr professionell organisiert und es wurde nichts dem Zufall überlassen.

So stand ich am Freitag am späten Nachmittag an 57. Startposition im Feld der rund 100 Fahrer am Start.


Da der Start hier in Lenzerheide extrem wichtig ist, hatte ich mich gleich hinter dem Schweizer Schnellstarter Vital Albin aufgestellt. Nach dem Startschuss klemmte ich mich an sein Hinterrad und wir begannen nach kurzer Zeit die ersten Fahrer zu überholen. Mit ordentlich Tempoüberschuss ging es immer weiter nach vorne, bis mich zwei Fahrer, welche Vital soeben überholte hatte, in die Zange nahmen und ich eine Vollbremsung einlegen musste. So ging es mit etwas Rückstand in den ersten Downhill und ich reihte mich im langen Feld ein. Das Tempo war extrem hoch und ich versuchte meinen Motor nicht zu überdrehen.




Dies kostete mich zwar ein paar Plätze aber das Rennen war ja noch lang. Bereits sorgten viele Zuschauer für eine grandiose Stimmung und ich begann mich wieder langsam nach vorne zu arbeiten. Da das hohe Tempo nicht abflachen wollte, ging dies nicht wie gewünscht. Bis zur vorletzten Runde war ich auf der Position 45 angekommen und wollte in die Top40 fahren.



Doch auf den letzten, beiden Runden konnte ich nicht mehr zulegen. Ich gab alles was ich noch hatte, doch mehr als Rang 49 lag an diesem Tag leider nicht drin.

Trotzdem bin ich überglücklich, dass ich Teil von dieser grossartigen Schweizer Delegation (vier Weltmeister- und ein Vize-Weltmeistertitel) war und das einmalige Erlebnis einer Heimweltmeisterschaft miterleben durfte. Dafür danke ich ganz herzlich

  • dem Swiss Cycling Team für den genialen Support
  • DT Swiss für den tollen "Lenzerheide"-Carbon Laufradsatz
  • Chris Sports und Andy Fehr für den passenden "WM-Helm"
  • und natürlich den vielen Freunden, Verwandten und Bekannten, die mich vor Ort oder zu Hause vor dem Fernseher unterstützt und die Daumen gedrückt haben