Dienstag, 18. August 2015

Rennwochenende mit Hoch und Tief

Vergangenes Wochenende waren gleich zwei Rennen angesagt. Zum einen am Samstag das letzte UCI Junior Series Rennen in Montgenévre (FRA) und zum anderen am Sonntag das BMC Racing Cup Schlussrennen in Muttenz. Mein Fokus lag ganz auf dem Rennen in Frankreich, da dies als Selektionsrennen für die WM galt.

So machte ich mich bereits am Donnerstag auf den langen Weg nach Montgenévre. Nach der Ankunft am Nachmittag drehte ich eine erste Besichtigungsrunde. Der Kurs präsentierte sich noch trocken, Kräfte raubend und anspruchsvoll. Zudem liegt der Start auf 1850 m.ü.M., was sicher zusätzlich erschwerend dazu kommen würde. Mein Ziel war eine Top 10 Platzierung, was mir nach der Besichtigung realistisch schien. Ich fühlte mich sehr gut und war bereit.

Bis am Samstag hatte es dann ordentlich geregnet und die Abfahrten waren extrem rutschig. Ich hatte jedoch einen guten Regenreifen montiert. So ging ich an den Start, der mir dann aber nicht so gut gelang. Doch bereits im Laufe der ersten Runde war ich auf den 25. Rang vorgestossen und nahm mir die vor mir liegenden Fahrer ins Visier. Das Rennen war noch lang und ich fühlte mich sehr gut.


Doch kurz vor der Technikzone hatte ich einen platten Hinterreifen. Nach dem Radwechsel ging ich als 35. wieder auf die Strecke. Da meine Ersatzräder jedoch mit Trockenreifen bestückt waren, wurde meine Aufholjagd abrupt gebremst. Mein Hinterrad rutschte mir immer wieder weg und ich konnte kaum Plätze gut machen. In der letzten Runde war der Hinterreifen schon wieder platt. Ich konnte es kaum glauben. Zudem war ich rund 2 Kilometer von der Technikzone entfernt und ich dachte kurz an eine Aufgabe. Da es dies bei mir nicht gibt rannte ich die Strecke den Berg hoch und wieder runter und holte mir ein neues Hinterrad. Bis ins Ziel war ich dann auf den 50. Rang zurückgefallen.

Die Enttäuschung war riesig. Leider war das Rennglück, das ich in der ersten Saisonhälfte oft hatte, wieder nicht auf meiner Seite.

Schnell reinigten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Muttenz. Ich wollte an diesem Wochenende unbedingt noch eine gute Leistung zeigen. Nach einer weiteren, langen Reise mit Staus kamen wir um Mitternacht in Muttenz an.

DieWartezeit im Stau nutzte ich für den Energienachschub :-)

Bereits um halb Sieben ertönte der Wecker. Noch recht müde stieg ich aus dem Bett. Draussen regnete es, doch ich freute mich auf eine weitere Schlammschlacht. Schnell machte Joe das Rennbike wieder bereit, während ich ass und mich auf das Rennen vorbereitete.

Bereits um 9.30 Uhr stand ich wieder an der Startlinie. Als der Startschuss ertönte preschte das Feld auf der breiten Rennbahn in Muttenz los. Etwas ungewollt zog ich das Feld über die Runden bis es auf die Trails ging. Meine Beine schienen immer noch zu schlafen und einige Fahrer zogen an mir vorbei. Nach der ersten Runde lag ich lediglich an 9. Stelle, doch meine Beine erholten sich langsam. So drehte ich auf und machte mich auf die Verfolgung.

@Foto Jürgen Grünwidl

@Foto Jürgen Grünwidl
In den folgenden Runden konnte ich Platz um Platz gut machen und so war ich Ende der 4. Runde bereits auf Platz 2. Der auf Platz 1 fahrende Casey South hatte jedoch bereits einen riesigen Vorsprung. und hinter mir lies sich Nico Niemann einfach nicht abschütteln. In der 6. und letzten Runde und nach bald 1.5 h Rennzeit spürte ich die Doppelbelastung der beiden, harten Rennen. Doch ich gab nochmals alles und fuhr den 2. Rang sicher ins Ziel. Ich freute mich riesig - auch über den ersten BMC Racing Cup -Sieg von Casey, der in der Vergangenheit einige Tiefschläge zu verkraften hatte.

@Foto Jürgen Grünwidl
@Foto Jürgen Grünwidl

Mit meiner guten Platzierung konnte ich in der Gesamtwertung sogar noch auf den 5. Rang vorstossen, obwohl ich zwei Rennen der Serie nicht bestreiten konnte.

Das Podest von links: ich, der überragende Casey South, Nico Niemann (@Foto Jürgen Grünwidl)
Vielen Dank an Joe für die Unterstützung am Streckenrand, Lisa für die perfekte Arbeit in der Feedzone, Jürgen für die tollen Fotos, meinem Vater Martin für den unermüdlichen Einsatz als persönlicher Betreuer ... und zu guter Letzt meiner Mutter Andrea für die Bedienung der Waschmaschine :-)