Sonntag, 7. September 2014

UCI MTB Weltmeisterschaften, Hafjell (NOR)

Bereits ist das absolute Saison-Highlight, die UCI MTB Weltmeisterschaften in Hafjell, vorbei. Leider brachte mir Norwegen kein Glück. Doch alles der Reihe nach...

Mit grossen Erwartungen fieberte ich dem Ereignis entgegen. Nach den Schweizermeisterschaften konnte ich nochmals gut trainieren und einen weiteren Schritt nach vorne machen. Ich fühlte mich stark und freute mich riesig.
Am vergangenen Montag war es dann soweit und ich flog zusammen mit der Schweizer Delegation nach Oslo. Während dem Flug begann meine Nase zu laufen, doch ich achtete kaum darauf, da dies immer wieder mal vorkommt und auch gleich wieder verschwindet. Mit dem Bus ging es weiter nach Hafjell, wo wir in einem schönen Hotel unweit der Strecke unser Quartier bezogen.

Unser Quartier in Hafjell.
Am Dienstagmorgen brummte dann jedoch mein Kopf und die Nase war zu. So ein Sch... Nach einem Untersuch beim Teamarzt bekam ich Medikamente und ein Einzelzimmer, um meinen Zimmerkollegen in seiner Vorbereitung nicht zu stören. Es waren ja noch zwei Tage bis zum Rennen und ich war überzeugt, dass dies schon gut kommen würde.
So war der Dienstag und Mittwoch mit Trainings und der Rennvorbereitung ausgefüllt. Die Strecke war absolut der Hammer. Technisch anspruchsvoll mit harten Anstiegen und tollen Abfahrten - genau so wie ich es mag ;-). Am Mittwochabend war auch meine Erkältung schon einiges besser und es konnte los gehen.


Am Donnerstagmorgen, dem Renntag, fühlte ich mich dann jedoch sehr schlecht. Nach einem weiteren Untersuch beim Arzt und einem Gespräch mit meinem Trainer Joe, welcher ebenfalls nach Hafjell gereist war, entschied ich mich trotzdem für den Start. Bei schönstem Wetter bereitete ich mich also auf das Rennen vor.


Konzentration beim Einfahren v.l. Sandro Trevisani, Noah Blöchlinger, Filippo Colombo und ich.
In der Startbox vor dem Aufruf zum Rennen.
Kurz vor dem Start...
Mit über 100 der weltbesten Junioren stand ich mit meiner hohen Startnummer 75 am Start. Laute Musik liess die Anspannung weiter ansteigen. Nach dem Pfiff preschte das Feld in einer riesigen Staubwolke einen langen Anstieg hoch. Obwohl ich kaum die Hand vor meinen Augen sah erwischte ich einen guten Start und schloss zum einiges vor mir gestarteten Noah Blöchlinger auf. So ging es weiter und ich kämpfte Platz um Platz nach vorne.


Voll in meinem Element. (Photo Maxime Schmid) 

Der hinter mir fahrende Belgier wurde am Schluss 18 - hier war ich noch gut unterwegs.

In der zweiten von fünf Runden merkte ich dann aber schnell, dass die Kraft nachliess und ich keine Luft mehr kriegte, sodass die Fahrer an den Aufstiegen an mir vorbei zogen. Zudem konnte ich mich kaum mehr konzentrieren, was in den anspruchsvollen Abfahrten gefährlich werden kann. So entschied ich mich schweren Herzens Ende der zweiten Runde zur Aufgabe. Die Enttäuschung war riesengross - ich wünsche diesen Augenblick keinem meiner Konkurrenten. Ich habe alles probiert, doch leider sollte es einfach nicht sein. Dies gehört halt auch zum Rennsport dazu.

Bereits am Freitagmorgen früh reisten wir Junioren zurück in die Schweiz. Im Gepäck den Weltmeistertitel der Juniorinnen von Nicole Koller und die Bronzemedaille von meiner Teamkollegin  Sina Frei. Aber auch Allessandra Keller mit dem 4. Rang und Filippo Colombo mit dem starken 10. Rang bei den Junioren haben Top-Ergebnisse erzielt. Herzliche Gratulation an euch alle!!!

Rückblickend war die Teilnahme an den Weltmeisterschaften eine riesige Erfahrung, auch wenn ich mir das Resultat anders vorgestellt habe. Ich will unbedingt beim nächsten Mal wieder dabei sein und weiss, was ich den kommenden Winter machen werde ;-). An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an den Staff von Swiss Cycling für die tolle Unterstützung - im Speziellen an den Teamarzt für die gute Betreuung. Aber auch an meinen Trainer Joe für die richtigen Worte und die Unterstützung vor Ort!    


Was bleibt ist mehr als ein schmutziges Shirt und eine Startnummer...