Sonntag, 18. August 2013

UEC U17 MTB Europameisterschaften 2013

Vom 12. - 16. August nahm ich an den UEC European Youth Mountainbike Championships 2013 im österreichischen Graz teil. In der Kategorie "U17 Men" nahmen 107 Fahrer aus 18 Nationen teil. An diesen Titelkämpfen werden die Europameister nicht aus einem Rennen, sondern aus verschiedenen Wettbewerben ermittelt. Zudem wird am Ende der Woche das beste Team - bestehend aus einem Girl und zwei Jungs - ausgezeichnet.

Bereits im Vorjahr war ich an diesem Anlass dabei und erzielte gute Teilergebnisse. Durch Defekte am letzten Tag wurde ich jedoch im Gesamtklassement weit zurück geworfen. In diesem Jahr wollte ich dies möglichst verhindern - eine Top15-Platzierung war mein Ziel.

Tag 1: Time Trail
Zusammen mit meinen Teamkollegen Michelle Andres und Casey South mussten ich eine schnelle, rund 800 Meter lange Runde absolvieren. Das Klassement aus diesem Rennen ergab die Startaufstellung für das Team Relay vom nächsten Tag.
Wir waren eigentlich gut unterwegs, doch die Zeit entsprach nicht unseren Erwartungen. Der 30. Startplatz für das Team Relay war nicht optimal.



Tag 2: Team Relay
Das Team Relay ist ein Staffelwettbewerb, bei welchem jeder Teamfahrer eine Runde von rund 4 km und 240 Höhenmeter zu absolvieren hatte. Hier geht es auch um Taktik und die Frage, welcher Fahrer auf welcher Position ins Rennen geht. Wir hatten uns für Casey als Startfahrer entschieden, da er sich im engen Startgedränge sehr gut durchsetzen kann. Als Casey von seiner Runde zurück kam, wussten wir, dass diese Entscheidung die Richtige gewesen war. Er hatte bereits viele Plätze auf die Spitze gut gemacht. Danach war die Reihe an mir. Ich musste weiter Zeit gut machen, damit anschliessend Michelle die Position bis zum höchsten Punkte der Strecke halten konnte, da ein Überholen in der anschliessenden Abfahrt sehr schwierig war. Diese Taktik ging voll auf und wir erreichten den guten 10. Rang.

 


Tag 3: Cross Country Combined
Hier wurde am Vormittag ein technischer Parcours mit verschiedenen Posten und Schwierigkeitsgraden absolviert. Für jeden gemachten Fehler musste man mit einer Zeitstrafe von 25 Sekunden in das Rennen starten, welches am Nachmittag stattfand.
Der Parcours gelang mir perfekt und ich machte lediglich einen Fehler. Mit einem geringen Rückstand machte ich mich also ins Rennen. Die Strecke war nach heftigem Regen extrem glitschig geworden und ich hatte etwas Mühe, meine Power auf den Boden zu bringen. Mit dem erreichten 16. Rang war ich dann auch zufrieden.

 


Tag 4: Cross Country XL
Hier ging es darum eine grosse Runde mit vielen Höhenmetern zurückzulegen. Nachdem ich im letzten Jahr 5. geworden war und ich solch lange Anstiege liebe, freute ich mich riesig.
Der Start verlief sehr gut und ich konnte mich mit vier weiteren Schweizern vor dem Anstieg an der Spitze positionieren. Danach ging der Schweizer-Express den Berg hoch. Den 5. Rang vor Augen schoss ich danach in die Abfahrt. Um das Risiko von platten Reifen zu reduzieren, hatte ich die ganze Woche die Reifen mit mehr Luftdruck versehen. Dies hatte dann jedoch zur Folge, dass ich in den Abfahrten jeweils weniger Bodenhaftung hatte. So auch heute und so musste ich noch zwei Fahrer ziehen lassen. Mit dem 7. Rang war ich jedoch absolut glücklich!

 


Tag 5: Cross Country Olympic
Zum Schluss galt es noch ein MTB-Rennen im olympischen Format zu absolvieren d.h. dass Fahrer, welche vor einer Überrundung stehen, aus dem Rennen genommen werden.
Nach einem schlechten Start (ein Fahrer hatte sich mir in den Weg gelegt) machte ich Platz um Platz gut. Die vielen Schweizer Betreuer hatten sich auf der Strecke verteilt und feuerten uns Fahrer an. Die Anfeuerungsrufe, Kuhglocken und Hupen waren teilweise so laut, dass es einem beinahe das Gehör verschlug. Aber mit dieser Unterstützung war es einfach der Hammer und wir Fahrer flogen über die Strecke. Am Ende resultierte der hervorragende 8. Rang. Meine Freude war riesig!!!

 



Mit den konstant guten Leistungen in den einzelnen Wettbewerben erreichte ich zwar nicht den Europameister-Titel, aber den sensationellen 6. Schlussrang. Mein gestecktes Ziel konnte ich weit übertreffen und beweisen, dass ich zu den besten Mountainbikern meiner Altersklasse in Europa zähle - und das ist ein super Gefühl ;-)).

 


In der Teamwertung erreichte unser Team "Swiss Regional Team East" ebenfalls den 6. Schlussrang.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Organisatoren, Mechaniker, Betreuer, Schweizer Athleten und all jenen, welche mir in der Heimat die Daumen gedrückt haben. Ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen!