Montag, 26. Mai 2014

UCI MTB Weltcup, Nove Mesto (CZE)

Das erste, wirkliche Saison-Highlight fand letzten Samstag in Nove Mesto (CZE) statt. Der Weltcup in Tschechien wurde im letzten Jahr zum Besten der Serie gewählt und dies aus gutem Grund. Top Strecke, super Organisation, viele begeisterte Zuschauer und die Besten der Welt am Start.

Ich gönnte mir ein paar Ferientage und reiste bereits am Dienstag an, um mich gut auf das Rennen vorzubereiten. Während ich am Dienstag und Mittwoch mit dem U19-Nationalkader trainierte, absolvierte ich die weiteren Trainings mit dem nachgereisten jb Felt Team. Jedes Detail der Strecke wurde genau unter die Lupe genommen, sowie die schnellste Linie in den "Rock Gardens" gesucht und eingeübt.

Im Rock Garden unterwegs

Training unter den Augen der Canadier

Ich fühlte mich super und beim einfahren vor dem Rennen konnte ich die Sprints mit hoher Last durchtreten wie nie zuvor. So ging ich voller Zuversicht an den Start um mein Ziel einer Top20-Platzierung umzusetzen. Dass dies in einem Feld von 118 Fahrern aus 37 Nationen nicht einfach werden wird, war mir klar. Meine Startposition 66 war eigentlich nicht schlecht und ich wollte in der langen Startrunde mich vor den ersten Trails weit vorne einreihen. Soweit der Plan....

Nach dem Startschuss ging es dann zur Sache. Die ersten paar Meter hielt ich mich noch leicht zurück, da ich gegen Ende der langen Startschlaufe im Anstieg voll angreiffen wollte, wenn den anderen Fahrern langsam die Kraft aus ging. Doch dieser Plan ging gründlich in die Hose. Bereits in dieser kurzen Zeit rauschten geschätzte 20 Fahrer an mir vorbei. Bis zu den ersten Trails konnte ich diese jedoch wieder überholen, doch weiter nach vorne kam ich nicht. Was dann kam tut jedem Biker weh. Es ging zu Fuss durch die Trails - ein riesen Gedränge und Gestosse. Ein Fahrer verhäderte seine Bremsleitungen um meinen Sattel. Bis wir dies gelöst hatten, huschten weitere Fahrer vorbei. An einer Passage, an der es zwei Wege gab, entschied ich mich für den weiteren Weg in der Meinung, dass sich wenige Fahrer dafür entscheiden würden. Doch auch die meisten der anderen Fahrer hatten diese Idee und so passierten wieder einige Konkurrenten. Am Ende der Startrunde war ich 93. und hatte bereits knapp 3 Minuten Rückstand auf die Spitze. Nun hatte sich das Feld in die Länge gezogen und ich startete meine Aufholjagd.

Fotos aus dem Training: Im Wiegetritt nach vorne...

In den Aufstiegen konnte ich jeweils Plätze gut machen und in den Abfahrten, welche meist Singletrails waren, blockierten mich die Fahrer vor mir. Ich kam nicht wie gewünscht nach vorne. Gegen Ende der 1. Runde stürzte ich und mein Lenker verdrehte sich. Ich konnte es leider nicht richtig reparieren und musste einen Stopp in der nächsten Technikzone einlegen. Während der Reparatur überholten mich wiederum rund 20 Fahrer und so ging die Jagd nach einem guten Resultat weiter. Nun fand ich meinen Rhythmus und arbeitete mich vor.

... Toi, Toi, Toi.... ;-)
 
... und alles im Griff.

Immer wieder wurde ich jedoch von anderen Fahrern blockiert. Eine der schwierigen Felspassagen, welche ich vor dem Rennen zig fach geübt hatte, konnte ich während dem ganzen Rennen nur einmal fahren. Die restlichen Male lagen da gestürzte Fahrer oder andere, welche so langsam fuhren oder gar anhielten, dass ich ebenfalls absteigen musste.

So schaute zum Schluss der für mich enttäuschende 68. Rang heraus. Okay – ich bin 16. meines jüngeren Jahrganges...

Doch bereits in einer Woche bietet sich beim nächsten Weltcup Lauf im süddeutschen Albstadt die Möglichkeit, die gemachten Erfahrungen in die Praxis umzusetzen und es besser zu machen. Wie sagt man so schön: Neues Rennen - neues Glück!

Vielen Dank an den Staff des jb Felt Teams, das den weiten Weg nach Tschechien unter die Räder genommen hat um mich zu betreuen, sowie an die vielen Zuschauer, die mich am Streckenrand eifrig angefeuert haben.