Sonntag, 11. März 2018

Saisoneröffnung auf Zypern

Bereits zum dritten Mal verbrachte ich die zweite Februarhälfte für die Saisonvorbereitung auf Zypern. Neben den Trainings stellte die Teilnahme an den Elite-Rennen des Cyprus Sunshine Cups das Highlight dar. Für das vier-tägige Etappenrennen hatten sich viele Top-Fahrer angemeldet, denen dies als letzter Formtest für den Weltcup-Auftakt in Südafrika vom 10. März 2018 diente.

Zwei Tage nach der Ankunft ging es los: Den kurzen Prolog ging ich mit Vorsicht an, um nicht bereits zu Beginn einen Sturz oder Defekt zu riskieren. Das ging ganz gut, doch im Ziel merkte ich, dass mein Kettenblatt nur noch mit einer Schraube an der Kurbel befestigt war und ich die restlichen drei Schrauben verloren hatte. In meinen Gedanken sah mich bereits wieder nach Hause fliegen....
Doch glücklicherweise fanden wir mit Hilfe von anderen Fahrern und Fahrerinnen und einem Tipp vom Organisator in Limassol den Bikeshop "Bikes 33", der die benötigten Spezialschrauben zu meiner Leistungsmesskurbel hatte. Ohne diese wäre meine Teilnahme an den Rennen bereits vorbei gewesen.



Am zweiten Renntag mit einem Marathon über rund 52km und 2150hm fand ich schnell meinen Rhythmus und konnte diesen bis zum Schluss durchziehen. Als ich am Schlussaufstieg auch noch diverse Spitzenfahrer ein- und überholen konnte, war der Tag gerettet. Der 18. Rang im Feld der knapp 100 Fahrer freute mich sehr.

Trotz der Anstrengung den Spass nicht verlieren :-) - zusammen mit Pierre de Froidmont.

Der dritte Renntag mit einem Marathon über rund 63km und 2000hm startete auch gemäss meinem Geschmack. Ich fühlte mich sehr gut und konnte in der ersten Rennhälfte in der grossen Spitzengruppe mit Fahrern wie Jaroslav Kulhavy, Lars Forster oder Titouan Carod mitgehen. Ein tolles Gefühl! Beim Aufstieg zum höchsten Punkt wurde dann das Tempo weiter verschärft und ich musste abreissen lassen. Auf den letzten Kilometern regnete es wie aus Kübeln und es wurde kalt - das hatte ich bisher auf Zypern noch nicht so erlebt. Obwohl mir langsam die Kräfte schwanden, erreichte ich den 21. Tagesrang, womit ich sehr zufrieden war.

Nach dem Start gut positioniert...

Durch die tollen Trails mit den Schweizern Lars Forster und Reto Indergand.

Das abschliessende Cross Country Rennen ging ich dann verhalten an. Ich wollte verhindern, dass ich wie in den Vorjahren nach Rennhälfte einbrach. Das Tempo im Feld war jedoch enorm und hier zeigte sich klar, welche Fahrer bereits intensiv für die Teilnahme am Weltcup trainiert hatten.
In der letzten Runde gab ich alles und konnte dabei diverse Fahrer überholen. Mit dem 27. Tagesrang und dem guten 22. Rang in der Gesamtwertung ging das Etappenrennen zu Ende.



Die zweite Woche blieb ich alleine auf Zypern, um nochmals bei guten Bedingungen intensiv zu trainieren. Zudem nahm ich am C1 Rennen von Amathus in Limassol teil. Da ich mit meinen 20 Jahren noch keinen Mietwagen fahren darf, musste ich jeweils zum Training und zum Rennen 26km zum Austragungsort fahren und danach wieder zurück. Für das Rennen hatte ich auch keinen Betreuer, was ein ungewohntes Erlebnis war. Trotzdem erzielte ich den 11. Rang und nahm damit einige Weltranglistenpunkte nach Hause.


Nach diesen beiden anstrengenden und erlebnisreichen Wochen hatte ich mir nach dem Rückflug eine Ruhewoche verdient :-). Nun geht es mit dem Formaufbau weiter, um in vier Wochen für den ersten Lauf des Swiss Bike Cup im Tessin bereit zu sein.